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Der Gedanke an eine Routineuntersuchung beim Frauenarzt löst bei vielen Frauen gemischte Gefühle aus. Die Vorstellung, sich einer intimen Untersuchung zu unterziehen, kann Unbehagen oder gar Angst hervorrufen. Doch genau wie bei anderen medizinischen Vorsorgeuntersuchungen ist auch dieser Termin wichtig und die Angst davor ist meist schlimmer als die Untersuchungen selbst.
Warum Routineuntersuchungen so wichtig sind
Die Frauenheilkunde deckt viele Bereiche ab, die das körperliche und seelische Wohl betreffen. Eine regelmäßige Untersuchung beim Frauenarzt kann helfen, frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren und langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Viele gynäkologische Erkrankungen zeigen erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome. Deswegen ist es umso wichtiger, sie frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Besuche beim Frauenarzt sorgen dafür, Veränderungen wie Infektionen oder Krebsvorstufen zu entdecken, bevor sie ernsthafte Probleme verursachen. Besonders bei Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs erhöht eine frühe Diagnose die Heilungschancen deutlich.
Der Ablauf einer Routineuntersuchung
Der erste Schritt jeder Routineuntersuchung ist ein Gespräch. Hier ist der Raum für Fragen, Bedenken oder Beschwerden. Gynäkologen nehmen sich die Zeit, um die aktuelle gesundheitliche Situation zu besprechen. Ob es um unregelmäßige Blutungen, Schmerzen oder Sonstiges geht – es gibt keine Frage, die unangenehm sein muss. Wichtig ist, dass in diesem Gespräch auch Ängste oder Sorgen offen angesprochen werden. Frauenärzte sind dafür geschult, auf individuelle Bedürfnisse und Sorgen einzugehen und das Gespräch hilft, die Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten.
Ein wesentlicher Bestandteil der Routineuntersuchung ist das Abtasten der Brust. Dabei wird das Brustgewebe sanft untersucht, um mögliche Veränderungen wie Knoten oder Verhärtungen zu erkennen. Diese Untersuchung ist nicht schmerzhaft und dient der Früherkennung von Brustkrebs. Wenn etwas Ungewöhnliches entdeckt wird, werden weitere Schritte wie Ultraschall oder eine Mammografie eingeleitet. Darüber zeigen Ärzte, wie Frauen die Brust selbst abtasten können. So ist es möglich, auch zu Hause Veränderungen früh zu erkennen.
Für viele Frauen ist die gynäkologische Untersuchung der unangenehmste Teil des Besuchs. Dabei verläuft diese Untersuchung in der Regel schnell und schmerzfrei. Zunächst werden die äußeren Genitalien untersucht, um Auffälligkeiten wie Entzündungen zu erkennen. Anschließend wird ein Spekulum eingeführt, um den Gebärmutterhals sichtbar zu machen. In diesem Moment wird oft der Pap-Test durchgeführt. Hierbei handelt es sich um einen Abstrich, der der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs dient.
In bestimmten Lebensphasen oder bei Beschwerden kann der Frauenarzt eine vaginale Ultraschalluntersuchung empfehlen. Hierbei wird mithilfe eines kleinen Ultraschallkopfs die Gebärmutter, die Eierstöcke und die Eileiter untersucht. Diese Untersuchung ist schmerzfrei und ermöglicht es, Veränderungen wie Zysten oder Myome frühzeitig zu erkennen.
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Krebsvorsorge: Ein wichtiger Bestandteil der Routineuntersuchung
Es gibt eine Reihe an Vorsorgeuntersuchungen, die in Rahmen von Routineuntersuchungen durchgeführt werden und deren Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden.
Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren werden jährlich zu einer gynäkologischen Untersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs eingeladen. Diese Untersuchungen beinhalten eine gezielte Anamnese, eine Tastuntersuchung der Genitalregion und die Entnahme eines Pap-Abstrichs vom Gebärmutterhals zur zytologischen Untersuchung.
Bei auffälligen Befunden werden weitere Untersuchungen wie ein HPV-Test oder eine Kolposkopie durchgeführt. Bestimmte HPV-Typen gelten als Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs, daher ist diese Vorsorgeuntersuchung besonders wichtig. Diese Vorsorgeuntersuchung kann unabhängig von Einladungen der Krankenkassen innerhalb der empfohlenen Intervalle wahrgenommen werden.
Frauen im Alter von 35 bis 65 Jahren werden alle fünf Jahre von ihrer Krankenkasse schriftlich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs eingeladen. Für sie erfolgt die Früherkennung durch eine Kombinationsuntersuchung, bestehend aus einem zytologischen Abstrich vom Muttermund und einem HPV-Test.
Eine Krebsart, die besonders heimtückisch ist, ist Eierstockkrebs. Dieser verursacht nur unspezifische Symptome, beispielsweise vermehrten Harndrang im Anfangsstadium oder eine Zunahme des Bauchumfangs, wenn es zu Begleitbeschwerden kommt. Aufgrund dieser vielschichtigen Symptome wird er meist recht spät erkannt. Gibt es in der Familie eine Vorgeschichte, was diese Form der Erkrankung angeht, sollte das dem Gynäkologen mitgeteilt werden, damit dieser entsprechend engmaschigere Untersuchungen vornehmen kann.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Ab 30 Jahren erhalten sie im Rahmen der jährlichen gynäkologischen Untersuchung eine Brustuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs. Diese umfasst eine gezielte Anamnese, bei der nach Veränderungen oder Beschwerden gefragt wird, sowie das Abtasten der Brust und der umliegenden Lymphknoten. Zudem erfolgt eine Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust. Ab dem 50. Lebensjahr wird alle zwei Jahre eine Mammografie empfohlen. Dabei wird die Brust geröntgt, um Tumore oder Gewebeveränderungen frühzeitig zu erkennen.
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Unterstützung in besonderen Lebensphasen
Viele Frauen durchleben in verschiedenen Abschnitten ihres Lebens hormonelle Veränderungen, die sowohl physische als auch mentale Auswirkungen haben können. Die Wechseljahre (Menopause) sind von intensiven körperlichen und emotionalen Veränderungen geprägt. Während der Hormonspiegel im Körper sinkt, treten häufig Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder sogar Depressionen auf. Gynäkologen bieten verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wie etwa eine Hormonersatztherapie oder alternative Maßnahmen zur Linderung der Beschwerden.
Wenn der Wunsch nach einer Schwangerschaft besteht oder bereits eine Schwangerschaft eingetreten ist, stehen Frauenärzte den Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite. Gerade beim Thema Kinderwunsch können Unsicherheiten und Ängste auftreten, insbesondere, wenn es nicht sofort mit der Schwangerschaft klappt oder wenn es um Themen wie Unfruchtbarkeit geht. Während der Schwangerschaft sind Frauenärzte eine wichtige Stütze, um sowohl körperliche Veränderungen zu begleiten als auch mentale Belastungen, wie Sorgen um das Wohl des Kindes oder die Vorbereitung auf die Geburt, zu besprechen. Auch nach der Entbindung sind sie ein wichtiger Ansprechpartner, um körperliche Beschwerden wie Rückbildung oder postnatale Probleme zu behandeln und auf psychische Belastungen wie Wochenbettdepressionen einzugehen.
Nicht nur in den Wechseljahren oder während der Schwangerschaft, sondern auch in anderen Lebensphasen führen Hormonschwankungen in vielen Fällen zu körperlichen und mentalen Beschwerden. Dazu gehören PMS (prämenstruelles Syndrom) und PMDS (prämenstruelles dysphorisches Syndrom), sie sich beide durch Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen äußern können, oder auch Probleme wie Akne, Haarausfall oder Schlafstörungen, die hormonellen Ursprungs sind. Frauenärzte sind dazu da, die Ursachen zu identifizieren und geeignete Behandlungen, wie Hormontherapien oder andere therapeutische Maßnahmen, vorzuschlagen.
13.11.2024
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