Lebensbedrohliche Einsätze sind ihr Metier: Das Spezialeinsatzkommando (SEK) und das Mobile Einsatzkommando (MEK) der rheinland-pfälzischen Polizei werden 50 Jahre alt. Seit 2016 sind die Kräfte in der Abteilung Spezialeinheiten zusammengefasst. Zum Jubiläum gibt es einen Festakt mit Innenminister Michael Ebling (SPD). Beim Einsatz in Traben-Trarbach an der Mosel im Cyberbunker - einem riesigen illegalen Rechenzentrum für millionenschwere kriminelle Geschäfte im Darknet - waren 2019 Beamte der Spezialeinheiten dabei. Die Ermordung der Polizistin und des Polizisten in Kusel 2022 gehört ebenfalls zu den prägendsten Einsätzen der Spezialkräfte in den vergangenen Jahre. Wie gefährlich der Beruf sein kann, zeigt zudem Anhausen (Kreis Neuwied): Eine Kugel aus der Waffe eines Mitglieds der Hells Angels traf 2010 durch die geschlossene Hauseingangstür einen 42 Jahre alten SEK-Beamten tödlich. Auch bei Staatsbesuchen und Einsatzlagen in anderen Bundesländern sowie bei der Münchner Sicherheitskonferenz sind Beamte der Spezialeinheit im Dienst. Der missglückte Befreiungsversuch nach dem Attentat auf die israelischen Sportler während der Olympischen Spiele 1972 in München. Bei der Aktion auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck kamen alle neun Geiseln, ein Polizeibeamter und fünf der acht Terroristen ums Leben. «Damals waren Streifenpolizisten kurzfristig mit Sturmgewehren ausgestattet und als Scharfschützen benannt worden», sagt die Landeschefin der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Steffi Loth. Entführungen, Geiselnahmen, Terroranschläge und andere lebensbedrohliche Einsatzlagen. Wenn besonders gewaltbereite oder bewaffnete Menschen festgenommen werden müssen, rücken sie auch aus. Sie sind rund um die Uhr einsatzbereit. Für Fahndung, Observation und Festnahmen bei besonders gefährlichen Einsatzlagen, in der Regel als Ermittlungsunterstützung für die Polizeibehörden. Dabei geht es oft um schwere Kriminalität, wie beispielsweise Rauschgift- und Waffenhandel oder Bandenkriminalität. Das MEK ist aber auch für den Schutz verdeckter Ermittler zuständig, die bei ihren Einsätzen besonders in Gefahr sind. Seit 2016 sind sie in der Abteilung Spezialeinheiten zusammengefasst. Seitdem werden sie zentral aus- und fortgebildet und haben eine gemeinsame Leitung. Das sogenannte Operativtechnische Zentrum unterstützt je nach Lage den verdeckten Einsatz von Videotechnik, Lauschangriffen und die Ortung von Fahrzeugen. Der Personenschutz besonders gefährdeter Personen - wie dem Ministerpräsidenten und dem Innenminister - gehört auch zu den Aufgaben der Abteilung Spezialeinheiten. Die Abteilung Spezialeinheiten beim Polizeipräsidium Einsatz, Logistik und Technik zählt rund 300 Mitarbeitende. Das entspricht laut Innenministerium etwa drei Prozent der Beamten und Beamtinnen in Rheinland-Pfalz. Ein Studium an der Hochschule der Polizei in Rheinland-Pfalz sowie mehrjährige Erfahrungen in der Schutz- oder Kriminalpolizei sind Voraussetzung, um bei den Spezialeinheiten arbeiten zu können. Das Eignungs- und Auswahlverfahren setzt neben körperlicher Fitness auch «ein hohes Maß ausgeprägter mentaler Stärke» zwingend voraus, heißt es im Innenministerium. Die GdP fordert schon seit Jahren die Zulage für die Beamten wegen der besonderen Gefährlichkeit ihrer Tätigkeit auf 300 Euro pro Monat zu erhöhen, «um wieder ins Mittelfeld der Länder zu kommen», wie die Landesvorsitzende Loth sagt. Mit aktuell 225 Euro liege Rheinland-Pfalz am untersten Ende des Spektrums.Cyberbunker und Hells Angels
Was war der Anlass für die Gründung von SEK und MEK?
Zu welchen Einsätzen werden die SEK-Beamten gerufen?
Wann rückt das MEK aus?
Wie arbeiten SEK und MEK zusammen?
Wie viele Polizisten arbeiten in der Spezialeinheit?
Was sind die Voraussetzungen für die Arbeit?
Was verdienen SEK- und MEK-Beamte?
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