Bundestrainer Julian Nagelsmann plädiert in der Debatte über die Belastung von Fußballprofis für längere Erholungsphasen. «Ich glaube, es werden in Zukunft nicht weniger Spiele werden, sondern eher mehr», sagte Nagelsmann vor dem Spiel der Nationalmannschaft heute (20.45 Uhr/RTL) in der Nations League in Bosnien-Herzegowina. «Wir müssen einfach über die Pausengestaltung sprechen, das ist ein Punkt.» Er habe schon oft betont, sich «nicht ständig über den Spielplan oder sonstige Dinge beschweren» zu wollen. «Am Ende finanzieren natürlich auch viele Spiele den relativ teuren Sport», sagte der Bundestrainer, der in Zenica auf mehrere verletzte Nationalspieler verzichten muss. Diese Verletzungen seien aber nicht die Folge von Überlastungen, sagte Nagelsmann und führte beispielhaft die Sprunggelenksverletzung von David Raum an, dem «ein Spieler ins Sprunggelenk gefallen sei, das hat nichts mit Überlastung zu tun». Im Fußball wird auf verschiedenen Ebenen seit Monaten über die Belastung der Profis insbesondere im Spitzenbereich gestritten. Zwischenzeitlich war auch von einem Streik der Spieler die Rede, sollte es nicht weniger Partien geben. Die Spielergewerkschaft Fifpro sowie die Vereinigung European Leagues strebt eine Beschwerde gegen den Weltverband FIFA auf EU-Ebene an. «Man darf nicht jede Verletzung über einen Kamm scheren und sagen, es ist alles gleich und alles Belastung», sagte Nagelsmann. Der 37-Jährige führte die Basketballliga NBA sowie die Football-Liga NLF an, in denen deutlich mehr Saisonspiele absolviert werden, die Profis zwischen den Spielzeiten aber längere Ruhephasen haben. «Das ist im Fußball ein bisschen das Thema, dass wir das nicht haben», sagte Nagelsmann. Der Körper brauche Phasen, «wo er ganz runterfährt». In dieser Saison werden im Europapokal der Europäischen Fußball-Union UEFA mehr Spiele absolviert, im kommenden Sommer kommt die reformierte Club-WM des Weltverbands FIFA mit 32 Mannschaften und deutlich mehr Partien dazu. Spieler, die im Juni 2025 Länderspiele und in der Folge Partien der Club-WM in den USA absolvieren, haben vor dem Start der Saison 2025/26 nur wenig Zeit zur Erholung.Streit auf mehreren Ebenen
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