Für von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffene Frauen können sich künftig in Rheinland-Pfalz vertraulich medizinisch versorgen und auf Wunsch ihre körperlichen Spuren gerichtsfest sichern lassen. Das Projekt «Vertrauliche Hilfe bei Gewalt» arbeite mit einem standardisierten Verfahren zur Spurensicherung, sagte Frauenministerin Katharina Binz (Grüne) bei der Präsentation des Projekts an der Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz. An zwölf Kliniken im Land soll das Angebot für die betroffenen Frauen im Laufe des Jahres möglich sein. «Frauen, die von sexualisierter oder anderer körperlicher Gewalt betroffen sind, wollen häufig zunächst keine Strafanzeige stellen», erklärte die Ministerin. Oft stamme der Täter aus dem eigenen sozialen Umfeld. Aus Angst, zu einer Anzeige gedrängt zu werden, ließen Betroffene sich oftmals nicht medizinisch versorgen und bleiben mit dem traumatischen Erlebnis allein. Neben der fehlenden medizinischen Versorgung erfolge dann auch keine Sicherung der körperlichen Spuren der Tat. «Wenn sich eine Betroffene später noch zu einer polizeilichen Anzeige entschließt, ist es aber wichtig, dass ihr die gerichtsfest gesicherten Spuren im Strafverfahren zur Verfügung stehen», betonte Binz. Die Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Mainz übernimmt im neuen Projekt die zentrale Koordination. Für die Betroffenen habe das vertrauliche und standardisierte Verfahren den großen Vorteil, dass sie die Untersuchung durchführen lassen können, sich aber noch nicht entscheiden müssen, ob sie Anzeige erstatten wollen oder nicht, erklärte Cleo Walz, Projektleiterin an der Rechtsmedizin. Der sensible Umgang mit den betroffenen Frauen sei essenzieller Bestandteil des Projekts. Dazu beteiligen sich die Frauenunterstützungseinrichtungen im Land an der Schulung des medizinischen Personals, sagte Binz. Für den Erfolg des Projekts sei es auch wichtig, dass auf die Expertise der Mitarbeiterinnen der Frauennotrufe, der Frauenhäuser und der Interventionsstellen im Umgang mit von Gewalt betroffenen Frauen zurückgriffen werden könne, erklärte Karin Faber, der Koordinatorin der Frauenhäuser in Rheinland-Pfalz.Täter stammen oft aus eigenen sozialen Umfeld
Entscheidung für eine Anzeige nicht mit Untersuchung verbunden
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