Mehr als 60 Jahre hat Dieter Wenger die Wagen für den Mainzer Rosenmontagszug maßgeblich mitgebaut: Jetzt ist der humorvolle Fastnachter und Satiriker im Alter von 84 Jahren gestorben. Das teilte der Mainzer Carneval-Verein (MCV) in Mainz mit. Der Todestag stand zunächst nicht fest. Die Kampagne 2025 ist die erste ohne seine Wagen. Der Verein würdigte Wenger als «kreativen Kopf und talentierten Tüftler». Der «Vater der Zugente» habe «auf unnachahmliche Art der rollenden Satire seinen Stempel aufgedrückt», sagte MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig. Boris Henkel, Sprecher des MCV-Kreativkreises, der Jahr für Jahr die rollende politische Satire ausheckt, sagte: «Die Art, wie er die Motivwagen gestaltete, war richtungsweisend.» Wengers Wirken sei über die Grenzen der Stadt hinaus bewundert worden. «Sein Team aus hervorragenden Handwerkern und Künstlerinnen ist auch gegenwärtig die Grundlage, auf der Großartiges geschaffen wird», ergänzte Henkel mit Blick auf den Rosenmontagszug 2025. In der Kampagne 2024 hatte Wenger angekündigt, in den Ruhestand gehen zu wollen. Kurz darauf starb seine Frau Hanne, die über Jahrzehnte in der Wagenhalle, wo die rollende Satire gebaut wurde, an seiner Seite stand. Der in Mainz geborene Wenger war auch Dekorateur und Bildhauer. Mit seiner Firma Inspiration Wenger baute er nicht nur die Motivwagen, sondern auch viele Festwagen, Figuren für Fastnachtsvereine, Bühnenbilder und Kulissen. Wenger gehörte auch zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks Carneval Project in der spanischen Stadt Valencia. «Es war ihm eine Herzensangelegenheit, den Karneval als europäisches kulturhistorisches Gut zu fördern», sagte MCV-Sprecher Michael Bonewitz. «Mit Dieter Wenger verlieren wir einen Macher der alten Schule, einen Könner der kreativen Künste, einen liebenswerten Menschen, der die Fastnacht im Herzen trug.»Wengers Team baut auch 2025 die Motivwagen
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