Angesichts vieler Krisen in der Welt hat der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in seiner Weihnachtspredigt zu Mitgefühl aufgerufen. «Heute können wir nicht Gottesdienst feiern, ohne das Leid der Menschen in unser Gebet mitzunehmen, der Menschen in Magdeburg, in der Ukraine, in Gaza und vielen Orten dieser Erde», sagte Kohlgraf während des Pontifikalamts im Dom. Die Gewaltbereitschaft von Menschen mache sprachlos. «Auch ich spüre bei der Vorbereitung dieser Predigt ein großes Maß an Ohnmacht und Sprachlosigkeit.» Er habe sich aber schon immer damit schwergetan, Weihnachten nur mit Fröhlichkeit in Verbindung zu bringen. Es gehe auch um eine Positionierung. «Stelle ich mich auf die Seite des Lichts, das mit Christus aufgestrahlt ist? Dann bin ich gefordert, auch im Alltag Schritte des Friedens, der Versöhnung und der Suche nach Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu gehen - oder mich auf die Seite derer zu stellen, die andere Menschen verachten und ihrer Würde berauben - in Tat und Wort», betonte er. Auch Weihnachten könne keine einfache Antwort geben auf den Anschlag in Magdeburg, auf die Situation in der Ukraine oder im Heiligen Land. «Aber Weihnachten und seine Botschaft müssen doch in der Lage sein, mit den Fragen ins Gespräch zu gehen, die sich aus der aktuellen Situation ergeben.» Es bleibe ein Streit zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Dunkelheit. «Wer diese Botschaft hört, muss sich täglich entscheiden», betonte Bischof Kohlgraf. Falls Glaube heute eine Bedeutung habe, dann darin: «Dass gläubige Menschen nicht resigniert die Hände in den Schoß legen und dass Wut und Verzweiflung nicht die Oberhand gewinnen.»Keine einfache Antwort
Hände nicht in den Schoß legen
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