Mit scharfen Attacken auf die Bundesregierung und einem eindeutigen Votum für ihr Spitzenpersonal hat sich die rheinland-pfälzische AfD auf den Bundestagswahlkampf eingestimmt. Auf die Spitzenplätze der Landesliste wurden die vier rheinland-pfälzischen Bundestagsabgeordneten der Partei gewählt. Angeführt wird die Liste von Sebastian Münzenmaier, der Vize-Fraktionschef der AfD im Bundestag ist. Der 35-Jährige stellvertretende Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Landesverbands erhielt auf dem Parteitag in Bingen eine Zustimmung von rund 98 Prozent der Stimmen. Münzenmaier hatte bei der Abstimmung für Platz eins der Landesliste für die Bundestagswahl im Februar nächsten Jahres keine Gegenkandidatin und keinen Gegenkandidaten. Münzenmaier kritisierte in seiner Bewerbungsrede mit scharfen Worten die Arbeit der Ampelregierung im Bund. Das Aus der Koalition von SPD, Grünen und FDP sei eine Erlösung. Vor allem die Grünen mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck standen im Zentrum der verbalen Attacken des AfD-Politikers. Auch den CDU-Chef Friedrich Merz kritisierte Münzenmaier massiv. Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion kündigte einen engagierten Wahlkampf sowohl auf den Marktplätzen als auch im Internet und dabei vor allem für junge Wählerinnen und Wähler an. Die AfD sei in vielen Teilen von Rheinland-Pfalz bereits eine Volkspartei und zweitstärkste Kraft. Bei der Bundestagswahl gehe es um die Entscheidung für ein «weiter so» oder ein entschiedenes Votum für den Kurs der AfD. Die AfD-Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst wurde auf den zweiten Platz der Landesliste gewählt. Höchst, die wie Münzenmaier zum Landesvorstand der Partei zählt, hatte ebenfalls keine Gegenkandidatin und keinen Gegenkandidaten bei der Abstimmung. Sie erzielte eine Zustimmung von über 95 Prozent der abgegebenen Stimmen. Auf Platz drei und vier der Landesliste kamen die AfD-Bundestagsabgeordneten Andreas Bleck und Bernd Schattner. Beide Bundespolitiker setzen sich eindeutig gegen ihre Gegenkandidaten durch. Rund 500 Personen waren zu dem Landesparteitag gekommen. Vor der Halle protestierte eine kleine Gruppe gegen die Partei. Der rheinland-pfälzische AfD-Chef Jan Bollinger betonte zum Auftakt des Treffens in Bingen den Willen zum Regieren der Alternative für Deutschland. Die AfD könne, sie wolle und sie werde regieren. Die Partei sei gut auf die Bundestagswahl vorbereitet. Die Ampelregierung in Berlin bezeichnete der AfD-Landesvorsitzende als die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten. Jeder Tag ohne die Ampel sei ein guter Tag für Deutschland. Die AfD hat in Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben über 3.100 Mitglieder. Bei der Bundestagswahl im Jahr 2021 erzielte die AfD bundesweit ein Ergebnis von 10,4 Prozent. In Rheinland-Pfalz lag die Zustimmung bei 9,2 Prozent der Stimmen.Keine Gegenkandidaten für Listenplätze eins und zwei
Internetwahlkampf für junge Leute
AfD-Landeschef betont Willen zum Regieren
3.100 Mitglieder in Rheinland-Pfalz
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