Der aktuell geplante Stellenabbau des US-Autobauers Ford wird nach Einschätzung des Betriebsrates in Saarlouis keine direkten Auswirkungen auf den Standort im Saarland haben. Das betreffe weder den abgeschlossenen Sozialtarifvertrag noch den damit verbundenen Personalabbau oder die Bildung einer Transfergesellschaft. In Saarlouis ist bereits ein Stellenabbau wegen früherer Entscheidungen von Ford im Gange. Ford will nach aktuellen Plänen bis Ende 2027 in Deutschland 2.900 Stellen abbauen. Nach Angaben des Unternehmens sollen die meisten dieser Arbeitsplätze im Kölner Werk wegfallen. Insgesamt peilt Ford in Europa den Abbau von 4.000 Stellen an, 800 davon in Großbritannien und 300 in anderen EU-Staaten. Vor mehr als zwei Jahren hatte Ford für 2025 das Aus der Focus-Produktion für Saarlouis bekanntgegeben. Nachdem die Investoren-Suche gescheitert war, hatten sich Betriebsrat, die Gewerkschaft IG Metall und der US-Autobauer im Februar auf Regelungen zur Zukunft der 3.750 Beschäftigten geeinigt. Der Betriebsratsratsvorsitzende in Saarlouis, Markus Thal, nannte es «erschreckend, wie man ein solches, in Europa bisher etabliertes Unternehmen innerhalb weniger Jahre durch schwere Managementfehler ins Abseits manövriert hat». Die Vereinbarungen für Saarlouis beinhalten unter anderem die Weiterbeschäftigung von 1.000 Mitarbeitern mit einem Kündigungsschutz bis Ende 2032, Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme. Außerdem soll das ursprünglich für Mai 2025 geplante Ende der Produktion des Ford Focus auf Ende November 2025 verschoben werden. Momentan sind noch 3.100 Mitarbeiter in Saarlouis tätig. Zwischen April und Juni schieden bislang 700 Beschäftigte über Abfindungen aus. Weitere 380 werden nach Angaben Thals das Unternehmen bis Ende Januar 2025 verlassen. Lars Desgranges, Geschäftsführer der IG Metall Völklingen, zeigte sich über dieStellenabbau in Saarlouis läuft bereits
IG Metall: «Der Gipfel des Eisbergs»
Praktiken des Konzerns verärgert: «Ford hat sich ja bereits beim Bieterprozess zwischen Valencia und Saarlouis in der Öffentlichkeit demaskiert.» Mittlerweile sei klar, dass weder Saarlouis noch Valencia ein Elektrofahrzeug erhalten werden. Es existiere kein strategischer Ansatz, die deutschen und auch die europäischen Werke für die Zukunft auszurichten.
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